CBD-Öl zu medizinischen Zwecken

[vc_row][vc_column][vc_empty_space][vc_column_text]CBD Öl ist neben Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC, „Dronabinol“) der bekannteste Wirkstoff der Hanfpflanze. Da CBD nicht den rechtlichen Beschränkungen wie Cannabis und THC unterliegt, findet es eine immer breitere praktische Verwendung durch Patienten und Pharmafirmen.

CBD Öl in Cannabis zu Genusszwecken

CBD wirkt nur schwach psychoaktiv, insbesondere bewirkt es kein „High“ wie THC. Es wirkt der THC-Wirkung entgegen. Das in Europa inzwischen überwiegend konsumierte THC-reiche Marijuana enthält oft kaum CBD, während traditionelles Haschisch meist einen höheren CBD-Anteil aufweist. Entsprechend unterschiedlich kann die Rauschwirkung sein. Durch seine antipsychotische Wirkung und die Hemmung des THC wirkt es Cannabis-induzierten Psychosen sowie Schizophrenie entgegen. CBD-reiche Sorten sind demnach tendentiell weniger riskant.

CBD (CBD Öl) in den USA

Der Einsatz von CBD bei verschiedenen Formen von Epilepsie von Kindern hat in den USA eine Elternbewegung geschaffen. Dies hat zur Legalisierung von CBD in einigen US-Bundesstaaten geführt. So kommen zu den 23 Staaten mit Cannabis als Medizin nochmal 11 CBD-Staaten hinzu.

Nebenwirkungen

CBD ist Vergleich zu THC relativ arm an Nebenwirkungen, insbesondere durch das Fehlen einer berauschenden Wirkung. Durch die Erforschung von CBD in Medikamentenstudien zu Epidiolex wissen wir von den Nebenwirkungen einer Behandlung mit CBD (Siehe hierzu  1  2  3  4). Die Hälfte der Probanden einer Studie klagen über Benommenheit und Müdigkeit. Weitere häufige Nebenwirkungen waren mehr oder weniger Appetit und Gewichtsänderungen in beide Richtungen sowie Durchfall. Über die mögliche  Langzeitwirkung von CBD bei Kindern weiß man noch nichts.

Da CBD mitunter in sehr hohen Dosierungen eingesetzt werden muss, kann es durch die Hemmung der Enzyme CYP2C19 und CYP2D6 zu einem verlangsamten Abbau und damit einer Steigerung von Konzentration und Wirkung einiger Medikamente kommen.

Einsatzgebiete (Fortsetzung von Anfangstext)

Die schon beschriebene antipsychotische Wirkung wird in Medikamentenstudien mit Schizophrenie-Patienten derzeit erforscht. Die entzündungshemmende Wirkung von CBD kann u.a. bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, Arthritis, Asthma sowie weiteren Autoimmunkrankheiten helfen. CBD wirkt angstlösend wie Diazepam, hilft bei Übelkeit und es besitzt neuroprotektive und antibakterielle Eigenschaften. Es hemmt die Anhäufung von Prionproteinen wie beim Rinderwahnsinn (BSE).

Es wird angenommen, dass CBD eine Reduktion des Diabetesrisikos bewirkt. CBD könnte für den nachgewiesenen präventiven Effekt von Cannabis bei Diabetes verantwortlich sein. Konkret erforscht wird in diesem Zusammenhang derzeit jedoch ein anderes Cannabinoid (THCV).

Weitere Indikationen sind weiter unten bei den Studien zu CBD zu finden.

Epidiolex

In den USA ist das Medikament  Epidiolex der Firma GW Pharmaceuticals, bekannt für ihr Produkt Sativex, von der Food and Drug Administration (FDA) seit November 2013 als „Orphan Drug“ (s.u.) zugelassen. Derzeit umfasst dies die Indikationen Dravet-Syndrom und Lennox-Gastaut-Syndrom, zwei Formen seltener und schwer behandelbarer Epilepsie bei Kindern. Die Herstellerfirma hofft auf eine Ausweitung auf weitere Formen der Epilepsie, sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern. 1,2 Millionen Kinder in den USA und in Europa sind von Epilepsie betroffen, fast eine Viertel Million Diagnosen gelten als therapieresistent. Verschiedene Antikonvulsiva haben eine schädigenden Einfluss auf junge Gehirne. Wegen dieser und anderer Nebenwirkungen der üblichen Medikamente könnte CBD generell, d.h. auch bei nicht therapieresistenten Formen, eine Alternative oder zusätzliche Option sein, auch bei Erwachsenen.

Epdiolex (von GW auch als „GWP42003“ geführt) ist ein hoch gereinigtes Pflanzenextrakt, welches CBD, aber kein THC enthält. Es wird oral verabreicht. Für die Indikationen Dravet-Syndrom und Lennox-Gastaut-Syndrom laufen derzeit Phase-3-Studien. Bei Tuberöse Sklerose soll 2015 die Phase 3 begonnen werden.

Auch in Europa gibt es einen besonderen rechtlichen Status für Orphan-Arzneimittel (Orphan: „Waise“) zur Behandlung seltener Erkrankungen, ihre Zulassung von den zuständigen Behörden erleichtert. Eine Anerkennung durch die US-amerikanische FDA bedeutet nicht automatisch die Zulassung als Orphan Drug innerhalb der EU durch die Europäische Arzneimittel-Agentur.

Möglicherweise kann Epidiolex aber auf Grundlage des § 73 Abs. 3 Arzneimittelgesetz (AMG) auch ohne Zulassung in Deutschland aus den USA importiert werden.

Laufende Studien zu CBD und CBDV von GW Pharmaceuticals

Zu CBD laufen derzeit Phase-2-Studien zum Einsatz bei Schizophrenie. Die Erforschung von intravenös verabreichtem CBD bei Neonataler Enzephalopathie (Orphan-Status) ist noch im präklinischen Stadium. Zu Colitis ulcerosa (chronisch-entzündlichen Darmerkrankung) wird in Phase 2 erforscht. Zudem wird CBD alleine oder gemeinsam mit z.B. THC u.a. bei Gliom (Hirntumore, Orphan-Status), Brustkrebs und Lungenmetastasen erprobt.

Übrigens werden auch andere CBD-ähnliche Cannabinoide für ähnliche Einsatzzwecke erforscht. Cannabidivarin (CBDV, GWP42006) wird derzeit in Phase-2-Studien für Epilepsie geprüft.

Besonderheiten

CBD ist in den internationalen Verträgen und vielen nationalen Drogengesetzen nicht wie THC aufgeführt. Dies ermöglicht Medizinern, Forschern, Patienten und Pharmafirmen leichten Zugang und Nutzung.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text][/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

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